Am 10. September 2024 hat das Elim Zentrum 20 Jahre das Bestehen ihres Projekts gefeiert. Doch die Geschichte geht viel weiter zurück. Willie Ediger, der Vorstandsvorsitzende der Mennonitengemeinde Kühborncheshof, ließ dann einige Stationen Revue passieren. So ist in der Nachkriegszeit vom MCC (Mennonite Central Committee) auf dem ehemaligen Synagogengelände in Kaiserslautern eine Hilfsarbeit für Kinder und Jugendliche entstanden. In den 50iger Jahren erhob das Kulturamt Kaiserslautern dann Anspruch auf das Gelände und bot alternativ ein Gelände im „Bruch“ – wo früher Torfabgebaut wurde – an. Unter Hilfe von den „PaxBoys“ konnte 1955 mit dem Bau eines neuen Gebäudes begonnen werden, dass schließlich 1958 eingeweiht wurde. Das Haus bot dann auch die Möglichkeit von Freiwilligen- anstatt Militärdienst bzw. eines Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ) an. Etwas, das sich in Form des FSJ bis heute erhalten hat. Ebenso fühlen sich Kinder in der großen Gartenanlage wohl – und schätzen gerade heutzutage diese „Oase“ mitten in der Stadt. Der Name Elim ist Programm. Elim ist der Name für eine Oase in der Bibel und bedeutet im Hebräischen Baum. So identifizieren sich die Kinder in der dort eingerichtet Kindertagesstätte (KiTA), mit dem riesigen Baum der Anlage. Dieser als Plakat symbolisiert, finden alle Kinder mit Bild auf dem Baum ihren Platz, mit dem sie hier mitwachsen dürfen. In früheren Zeiten entstanden hier auch Radiosendungen der Mennonitischen Brüdergemeinden, die für das Programm „Quelle des Lebens“ aufgezeichnet wurden. So wurde dieser Ort ein Gemeinde- und Begegnungszentrum für verschiedenste Veranstaltungen inclusive Gottesdienste, Tagungen und Freizeiten. Menschen fanden hier Anknüpfungspunkte, die sie dann an anderen Orten wieder aufnahmen und beispielsweise neue Gemeinden gründeten.
1971 übernahm die Mennoniten Gemeinde Kohlhof die Trägerschaft, dass dann später 2003 von der ASM übernommen wurde, so dass der Komplex nicht verkauft werden musste. Die Gemeinde Kühbörncheshof ist jetzt der Verwalter dieses Projekts, das sich immer wieder neu zu erfinden sucht. So ist es der visionären Sicht dem kürzlich und plötzlich verstorbenen Herbert Hege zu verdanken, damals Pastor der Gemeinden Kühbornches Hof und Sembach, dass die Idee des Projekts weiterlebt und den Namen Elim Zentrum erhalten hat. Neben Willi Ediger sind es Pierre Friedmann, der mit seiner Familie dort wohnt, die FSJler begleitet und die damit verbunden Jüngerschaftsschule leitet und Valdir Krause, Pastor der Gemeinde Kühbörncheshof, mit seiner Frau Marinete, die dieses Zentrum wieder verstärkt in einen Ort für Begegnungen ausbauen wollen. Ganz neu, soll es dazu Freitag Nachmittag ein spezielles Angebot für die Menschen vor Ort und der näheren Umgebung geben und somit Jesus erfahrbar werden. Immer wieder finden im Zentrum auch Menschen Zuflucht oder eine Wohnung in familiärer Atmosphäre. Sowohl politisch Asylsuchende im Rahmen von Kirchenasyl, als auch wie derzeit, Migranten aus Syrien und dem Iran, die sich für ihre zukünftige Arbeit im Gesundheitsbereich vorbereiten, konnten und können dort wohnen.
Aber auch die FSJler – derzeit fünf an der Zahl – fühlen sich im Elim Zentrum zuhause und erleben eine Zeit, die sie ihr ganzes Leben prägen und begleiten wird. Eine ehemalige FSJlerin kam extra zu den 20 Jahr Feierlichkeiten und erinnerte sich gern an dieses eine Jahr zurück. Aus den verschiedensten Bundesländern kommen diese jungen Menschen und haben sich speziell, ob des geistlichen Angebots für ein Jahr „Free to serve Jesus“, dort im Elim Zentrum entschieden, in dem sie sich auch mit ihren Begabungen, wie beispielsweise mit Musik, einbringen. Als Predigttext hat Valdir Krause Psalm 126 ausgesucht und damit den Rückblick aber auch die Zukunft für das Projekt Elim Zentrum entfaltet. Der Vers 5 „Die mit Tränen säen werden mit Freuden ernten“, fast es gut zusammen. Valdir blickte mit uns zurück mit viel Dankbarkeit, aber ließ bedenken „die Siege von gestern halten uns nicht auf den Beinen von heute“. Es wird immer auch Täler geben, aber die Krise ist nicht das Ende, wir sind alle dazu. berufen und beauftragt hoffnungsvoll am Reich Gottes mitzuarbeiten.
Mein Fazit von meinem Besuch: Es gibt Visionen für das Zentrum, damit sie Realität werden, braucht es Menschen, die diese leben. Wie drückte das der brasilianischen Lyriker und Schriftsteller Mario Quintana so schön aus: „Don’t waste your time chasing butterflies. Mend your garden, and the butterflies will come.
Ariane Hornick